Überführung

Nach Besiegelung des Kaufvertrages mit der WEM im Juli 2002 stand ich vor der schwierigen Frage, wie ich denn das neu erworbene Schmuckstück nach Woltersdorf bekommen sollte. Einen normalen Lkw aufzutreiben wäre nicht schwer gewesen, jedoch bedingt durch das stattliche Gewicht der Lok von immerhin 6 t hätte diese Variante zweier Kräne zum Auf- und Abladen bedurft, welche die Transportkosten ins Unermessliche hätten steigen lassen. Die Lösung kam (wie so oft) aus dem Internet, wo ich durch Transporte anderer Feldbahnfreunde inspiriert auf die Idee kam, an Stelle des Lkw's ein Containerabsetzfahrzeug zu verwenden. Neben ausreichender Tragfähigkeit war der quasi schon eingebaute Kran das ausschlaggebende Argument - die Beförderung konnte nun "aus einer Hand" erfolgen, was eventuell notwendige, mit Kostenrisiken behaftete Abstimmungen (Kranstandzeiten!) auf Null reduzierte.

Der Transport ging nach einigen Vorbereitungen im August 2002 über die Bühne. Dank der großartigen Unterstützung und des Einsatzes der Waldeisenbahner konnte ich die Lok sogar komplettiert und fahrfähig hergerichtet übernehmen. Nach einer kurzen Probefahrt in der Ziegelei Weißwasser wurde die Lok an einem Bahnübergang in Position gefahren und ohne Probleme verladen. Anschließend ging's via Autobahn an Cottbus, Königs Wusterhausen und Erkner vorbei in die neue Heimat Woltersdorf. Nach nur fünf Stunden - einschließlich 175 km Fahrtstrecke - stand die Lok bei mir auf dem Hof auf einem provisorisch verlegten Gleisjoch. Die Transportvariante mit dem Containerabsetzfahrzeug hat sich somit hervorragend bewährt.


Interessanter Größenvergleich: Die Kö 0452 der WEM (eine Ns3) neben der Ns2f auf dem Gelände der Ziegelei Weißwasser.
 
Verlademanöver: Zwei Stahlseile vorn und hinten unter dem Rahmen durchgezogen und schon schwebte die Lok durch die Lüfte.

Über die Autobahn ging es in flottem Tempo in Richtung neue Heimat.
 
Kurz vor dem Ziel: Die Fuhre im Anflug auf Woltersdorf.

Das Abladen war kaum schwieriger als das Aufladen. Lediglich für das exakte Absetzen auf dem Gleis war dann noch eine 5 t-Winde erforderlich.