Die Amand Ziegelwerke GmbH in Dresden Lockwitz sind die letzten Ziegelwerke in Sachsen, die zum Tontransport noch auf das Transportmittel Feldbahn setzen. Auch sonst mutet das Überleben dieses Kleinbetriebes mit sechs Beschäftigen und der (leider) überholten Produktionstechnologie mittels Ringofen auf den ersten Blick anachronistisch an. Des Rätsels Lösung liegt in der guten Qualität einer erst nach der Wende entdeckten Tonlagerstätte begründet, deren Abbaurechte an den Betrieb der Ziegelei gekoppelt sind. Eine Erweiterung oder der Neubau eines effizienteren Werkes scheidet auf Grund der sehr beengten Platzverhältnisse aus, da die Ziegelei zwischen einer Wohnsiedlung und einem Recyclingbetrieb eingeschlossen liegt. Somit ist der Weiterbetrieb auf Basis der vorhandenen Anlagen die einzige Möglichkeit zum Erhalt der Abbaurechte. Da das Werk jedoch nicht kostendeckend arbeitet, ist die weitere Zukunft wohl nicht sehr rosig.
Die Feldbahnanlage in 600 mm Spurweite ist von größter Einfachheit: Die Strecke führt von der Beschickerhalle oberhalb des Werkes nach einem scharfen Linksbogen noch etwa 100 m ohne jegliches Gefälle bis zur Tongrube, welche im Prinzip nur aus einem größeren Hügel besteht. An Weichen gibt es nur noch ein kaum genutztes Exemplar im Bereich der Grube, dessen zugehöriges Gleis mit Gleisjochen vollgestapelt ist. Die als Lokschuppen dienende Beschickerhalle beherbergt neben den drei großen 1,75 m³-Loren drei Loks der Reihe Ns1, wobei die Einsatzlok in den letzten Jahren nicht gewechselt zu haben scheint. Die Züge bestehen in der Regel aus allen drei vorhandenen Loren und verkehren mit der Lok voran in Richtung Grube.
Blick auf das Ziegeleigelände: Links der Verwaltungsbau, rechts das Ringofengebäude. | Die Tonmühle. |
Die Beschickerhalle. | Zwei Ns1 als Betriebsreserve. |
Die Einsatzlok vor der Beschickerhalle. | Auf dem Weg zur Grube wird ein BÜ passiert. |
Blick auf das Grubengelände nebst Bagger. | Das Streckenende in der Grube. Hinten der Dresdner Fernsehturm. |