Die Ziegelei Kirchlinden (Piskorzyna) ist eine der schönsten und ursprünglichsten Ziegeleien, die ich je gesehen habe. Das Ensemble der kleinen Backsteinbauten rund um den Ringofen scheint sich jedem Modernisierungsversuch mit Erfolg widersetzt zu haben, so dass man unweigerlich den Eindruck hat, hier sei die Zeit stehen geblieben. Die Anlage wird vom lang gestreckten Ringofen dominiert, neben dem sich ein hölzerner Trockenschuppen sowie das Arbeiterwohnhaus mit dem Büro befinden. Die Tongrube liegt gleich auf der anderen Seite der Straße und ist durch eine nur 100 m lange Feldbahn mit der Ziegelei verbunden. Die Gleisanlagen sind minimalistisch: Am Fuße des Schrägaufzugs befindet sich im Bogen gelegen ein Ausweichgleis sowie ein Stichgleis zum Sandlagerplatz - das war's! Einen Lokschuppen für die Einsatzlok oder Abstellgleise sucht man vergebens: Die Ersatzlok steht auf zwei Bohlen neben dem Schrägaufzug "geparkt". In der Grube wird der Ton per Eimerkettenbagger im Tiefschnitt gefördert, während die Zuschlagstoffe per Hand in die Loren geschaufelt werden.
Beeindruckend an den Anlagen ist vor allem die kompakte, Platz sparende Anordnung. Eine Besonderheit ist dabei die aufgeständerte Anordnung des Trockenschuppens, die eine niveaugleiche Bedienung mit Stoßabsetzwagen von der Aufzugsebene über der Strangpresse ermöglicht. Die Zufahrt zum Trockenschuppen erfolgt über eine etwa 20 m lange Brücke, die das Gleis einer handbetriebenen Schiebebühne trägt.
Ein Leerzug wird in der Grube mittels Eimerkettenbagger beladen... | ...und überquert anschließend auf dem Rückweg zur Ziegelei die Landstraße. |
Die Verladung der Zuschlagstoffe erfolgt ausschließlich per Hand. | Das Pressenhaus mit Schrägaufzug und "geparkter" Ersatzlok. |
Ein Absetzwagen mit Rohlingen auf dem Weg in den Trockenschuppen. | Die eingestapelten Rohlinge in den Regalen des Trockenschuppens. |
Die Einsatzlok mit dem Arbeiterwohnhaus im Hintergrund. |