Iwno (Stand: Mai 2003)


Die Ziegeleibahn Iwno lag 25 km östlich von Posen (Poznan). Die Strecke der vielleicht letzten 500 mm-Bahn Polens war zwar nur etwa 500 m lang und wenig aufregend, doch das Traktionsmittel machte das Bähnchen besonders sehenswert: Die Loren wurden nämlich bis Ende 2002 noch ausschließlich von Pferden gezogen. Der Betrieb war denkbar einfach: Das gerade amtierende Pferd pendelte etwa stündlich zwischen der Ziegelei und Grube hin und her. Dabei wurde es nur in den Steigungsabschnitten vorgespannt, ansonsten rollten die Loren per Schwerkraft von allein. Die Beladung erfolgte mittels hochmodernem Bagger.

Leider schämte man sich in der Ziegelei wegen des angeblich antiquierten, aber eigentlich doch wunderbar ökologischen Transportmittels und erlaubte so nicht das Betreten des Geländes. Aber auch von außerhalb liess sich die gesamte Szenerie gut einsehen und fotografieren. Nachdem die Bahn einen entsprechenden Bekanntheitsgrad erlangt hatte und es bereits zu Handgreiflichkeiten gegenüber den vermehrt auftretenden Fans gekommen war, hatte man am Ende der Saison 2002 endgültig die Nase voll von den ungebetenen Besuchern: Man riss die Feldbahn kurzerhand ab und überließ das Feld der Gummi-Konkurrenz. Im Mai 2003 kündeten nur noch die im Ziegeleihof aufgestapelten Gleisjoche und Loren von der einstigen Feldbahnherrlichkeit.


Blick auf die Ziegelei mit Feldbahnhof (links) und Schrägaufzug (rechts).
 
Bei solchem Oberbau ist das Traktionsmittel Pferd die erste Wahl - schließlich ist es völlig entgleisungssicher!

Feierabend! Ein Vollzug im leichten Gefälle - das Pferd folgt mit seinem Führer, dem Baggerfahrer und ??? .
 
Erst in der nachfolgenden Steigung wird wieder das Pferd vorgespannt.