Nitsche (Stand: März 2004)


Das in manchen Quellen als "Ziegelei Robazcyn" bezeichnete Ziegelwerk liegt wenige Kilometer südöstlich von Schmiegel (Smigiel) am Ortsausgang Nitsche (Nietazkowo), also ein Dorf vor Robaczyn. Das Werk besitzt einen Gleisanschluss an die Schmalspurstrecke Alt-Boyen - Schmiegel (750 mm), der jedoch seit mindestens 20 Jahren nicht mehr genutzt wird. Der Tontransport von der Grube ins Werk ist vor längerer Zeit auf den Lkw übergangen, jedoch erfolgt der innerbetriebliche Transport von der Tonhalde zur Mühle nach wie vor mittels Feldbahn. Wesentliche Gründe dafür dürften die für den Lkw viel zu geringe Höhe der Halleneinfahrt sowie die ganz auf die Feldbahn zugeschnittenen Platzverhältnisse in der Halle sein. Neben diesen sehr kurzen Fahrten (nur etwa 80 m) finden tägliche Touren in die immerhin 200 m entfernte Sandgrube statt. An Fahrzeugen stehen diverse 1 m³-Loren sowie eine Diesellok der Reihe Wls (EAW Posen 586/1957) zur Verfügung, eine weitere Lok (EAW Posen 1930/1967, ex. Rothenburg) ist als Ersatzteilspender vorhanden. Wie lange dieser Restbetrieb noch laufen wird, scheint in erster Linie eine Frage des Zeitpunkts der Anschaffung eines modernen Radladers zu sein.


Überblick: Links bereits entleerte Sandloren, in der Mitte die Feldbahnlok und rechts der Löffelbagger. Im Hintergrund die Einfahrt zur Tonmühle.
 
Blick in die Entladehalle mit Tonmühle. Man beachte den "Behelfs-Schlemperer" zur Sicherung der Kippmulde - eine einfache Eisenstange.

Die Lok der Bauart Wls tuckert bis zum nächsten Einsatz vor der Halle vor sich hin.
 
Fabrikschild der Wls: Eisenbahnausbeserungswerk Posen, Fabriknummer 586, Baujahr 1957.

Der "Feldbahnhof" besteht nur noch aus einer einzigen Weiche. Links das Gleis zur Tonhalde, das einst weiter in die Tongrube führte, rechts das Gleis zur Sandgrube.
 
Die Strecke in die Sandgrube weist ein ganz ordentliches Gefälle auf - für eine angestrengte Bergfahrt ist somit gesorgt.

Blick in den Führerstand der Lok. Der Öldruck ist weit vom Grenzwert entfernt - kein Wunder, denn der Motor schien in einer Art "offenen Ölbadschmierung" zu laufen.