Die Ziegelei Pyszonca (Pysząca) liegt wenige Kilometer südöstlich der kleinen Stadt Schrimm (Śrem) südlich von Posen (Poznań). Auf den ersten Blick mutet das Werk trotz älterer Bauten ziemlich modern an, wozu neben dem sofort im Hauptgebäude erkennbaren Tunnelofen vor allem die in Folien eines bekannten deutschen Ziegelherstellers eingeschweissten Paletten mit den fertigen Produkten beitragen. Die technisch sehr interessante Feldbahn mit zweigleisigem Seilberg und Oberseilbetrieb befindet sich etwas versteckt im hinteren Teil des Werkes. Da Fotografen anscheinend nicht gern gesehen sind, sollte man sich den Weg zum Chef sparen und lieber gleich das Gelände umrunden, um durch den Hintereingang zur Grube nebst Feldbahn zu gelangen. Dort findet man eine kurze Feldbahnstrecke von vielleicht 300 m, auf der eine Wls40 mit drei Kipploren pendelt. Die Beladung in der Grube erfolgt sehr schön mittels Löffelbagger. Von dort geht es gezogen zur Talstation der Seilbahn, wo die Lok die Loren unter das Seil zieht, anschließend umsetzt und auf die Rückkehr der Loren wartet. An dieser Technologie ist leicht zu erkennen, dass hier früher einmal wesentlich mehr los gewesen sein muss, denn für die heutigen Zwecke würde ein einfacher Schrägaufzug mit Haspel vollständig genügen. Zwei in der Grube abgestellte Lokwracks künden ebenfalls von besseren Zeiten. Obwohl durch die Zugehörigkeit zu einem westlichen Konzern der Betrieb gesichert erscheint, stellt sich beim Anblick der Feldbahn unwillkürlich die Frage, wann hier Ersatz in Form eines Radladers nebst Förderband Einzug hält.
Nachtrag: Lange hielt sie es leider nicht mehr durch: Im Jahre 2011 war sie bereits eingestellt.
Beladung mittels Löffelbagger. | Der Vollzug in der Grube fertig zur Rückfahrt. |
Die beiden Schrottloks an der Grubeneinfahrt. | Der Vollzug bei Einfahrt in die Talstation. |
Die Talstation der Seilbahn. Beachtenswert die Seilabspannung an der rechten Seite. | Die Lok beim Umsetzen. Links das Zuschlagstofflager. |