Deinste (Stand: Oktober 2006)


- von Jörg Stechbart -


In einem stimmigen Umfeld findet der Besucher das Deutsche Feld- und Kleinbahnmuseum Deinste vor. Der betriebliche Mittelpunkt mit Empfangsgebäude und den Anlagen zur Fahrzeugbehandlung befindet sich unmittelbar am EVB-Bahnhof Deinste. Das Ensemble strahlt echte Kleinbahnatmosphäre aus. Man kann sich gut vorstellen direkt vom Moorexpress in den Feldbahnzug umzusteigen.

Die Besichtigung fand an einem Wochentag auf der Durchreise zur WFB statt. Die anfängliche Begeisterung legte sich jedoch nach den ersten Blicken. Ein Großteil der Fahrzeuge ist im Freien abgestellt und inzwischen in einem sehr verwitterten Zustand. Gerade bei den wertvollen Heeresfeldbahn-Personenwagen braucht man sich nicht mehr zu den Fenstern strecken, um in das Innere zu schauen. Zu einer Mitfahrt laden diese nicht mehr ein. Auch der hölzerne Triebwagen mit den schönen Holzspeichenrädern fristet momentan scheinbar noch fahrbereit sein Dasein unter freiem Himmel. Alles nur eine Frage der Zeit, bis das Holz den Kampf mit den Unbilden der Natur aufgibt.

Beim anschließenden Streckengang Richtung Lütjenkamp findet man einen wirklich typischen Feldbahnoberbau vor, bei jedem Schienenstoß senkt sich das Gleis ins Erdreich.

Alle Kraft scheint augenblicklich in die Verlängerung der Strecke um ca. 800 m gesteckt zu werden. Dieser Teil wird recht massiv mit neuen Betonschwellen ausgeführt. Zum Zeitpunkt des Besuches waren die Arbeiten noch in vollem Gange, da scheint etwas Solides zu entstehen.

Bleibt abschließend den Aktiven viel Kraft für die zunehmend anstehenden Aufgaben zu wünschen. Jeder der sich selbst mit dem Aufbau und der Erhaltung von Sachzeugen dieser Transportart beschäftigt, weiß was dahinter steht. Doch möchte man dem Titel als Museum gerecht werden, gerade bei der anspruchsvollen Vorsilbe, sollte ein anderes Selbstverständnis dahinter stehen.


Das sehr schöne Empfangsgebäude.
 
Blick ins Depot der Bahn.

Ns2f (LKM 248514, ex. Sodawerke Stassfurt).
 
OMZ122 (Deutz 23227, Baujahr 1938).

Ein originaler Heeresfeldbahn-Personenwagen.
 
Ein herrlicher Fakultativwagen (Baujahr 1911).